
Deutschland diskutiert viel über Digitalisierung – aber umgesetzt wird wenig. Während die neue Bundesregierung noch nach einer Digitalstrategie sucht, stehen Unternehmen längst vor der Frage: Wie können wir uns selbst zukunftssicher aufstellen? Denn eines ist klar: Wer auf politische Lösungen wartet, wird den Anschluss verlieren.
Gerade im Mittelstand fehlt oft ein Fahrplan
Digitale Transformation ist kein Selbstzweck. Sie steigert Effizienz, senkt Kosten und eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten. Während große Konzerne eigene Digitalisierungsabteilungen aufgebaut haben, fehlt vielen mittelständischen Unternehmen noch der Fahrplan. Dabei gibt es bereits konkrete Maßnahmen, mit denen Unternehmen jetzt starten können.
Die größten Bremsen bei der Digitalisierung
Mangelnde Digitalstrategie – vom Projekt zur Roadmap:
Viele Unternehmen sehen Digitalisierung als einmaliges IT-Projekt, nicht als kontinuierlichen Prozess. Das führt zu
Insellösungen, die schlecht vernetzt sind.
Beispiel: Ein Maschinenbauunternehmen investiert in eine neue ERP-Software, automatisiert aber nicht die Anbindung an Lieferketten oder Kundenportale. Das führt zu doppelten
Datenpflegeaufwänden und Medienbrüchen – und verhindert den vollen Effizienzgewinn.
Lösung: Statt isolierte Projekte umzusetzen, braucht es eine übergeordnete Digitalstrategie mit einer
klaren Roadmap.
Technologischer Rückstand – Pilotprojekte statt großer Ankündigungen
Während in den USA und China KI und Automatisierung längst in Echtzeit eingesetzt werden, herrscht in vielen
deutschen Unternehmen Unsicherheit: Wie starten? Welche Technologie ist die richtige? Dabei verlieren sich Unternehmen oft in Zukunftsvisionen und vernachlässigen dabei, was sie jetzt schon
umsetzen können.
Beispiel: Ein Einzelhändler bestellt seine Waren noch manuell nach Bauchgefühl, während Wettbewerber
bereits KI-gestützte Bestellprognosen nutzen. Das führt zu teurem Überbestand oder leeren Regalen – während Konkurrenten effizienter planen. Als Folge bildet sich in dem Unternehmen eine
"Taskforce #Digital 2030" …
Lösung: Kleine, sofort umsetzbare Projekte statt überdimensionierter Digitalisierungsinitiativen mit
klangvollen Namen auf Powerpoint-Slides.
Fachkräftemangel – Ki und Weiterbildung als Gamechanger
Digitale Kompetenz ist ein Engpass. Doch statt darauf zu warten, dass der Arbeitsmarkt sich ändert, können Unternehmen eigene
Lösungen entwickeln.
Beispiel: Ein mittelständischer Betrieb sucht monatelang nach IT-Fachkräften, um eine interne KI-Lösung zu
entwickeln – anstatt auf bestehende Plug & Play-Tools zu setzen, die ohne tiefes Expertenwissen integrierbar sind.
Lösung: Mitarbeiter weiterbilden, statt nur auf externe Fachkräfte zu setzen.
Förderung nutzen — Digitalisierung zum SmartPrice starten
Digitalisierung muss keine riesige Investition sein – denn für viele Maßnahmen gibt es Fördermittel, die Unternehmen gezielt entlasten. In Deutschland und der EU stehen verschiedene Programme bereit, die bis zu 60 % der Kosten für Digitalisierungs- und KI-Projekte übernehmen. Doch viele Unternehmen lassen diese Chance ungenutzt – sei es aus Unkenntnis oder weil der bürokratische Aufwand abschreckend wirkt.
Dabei ist der Weg in die Förderung oft einfacher als gedacht. Ob es um die Einführung eines KI-gestützten CRM-Systems, die Automatisierung interner Prozesse oder den Aufbau digitaler
Vertriebswege geht – für all diese Bereiche existieren Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene. Wer sich jetzt informiert und strategisch plant, kann digitale Innovationen schnell und
mit reduziertem finanziellen Risiko umsetzen. Dabei können auch externe Dienstleister oder Finanzierungsprogramm wie das Quantum Beyond Programm helfen.
Fazit: Jetzt starten, statt auf politische Lösungen zu warten
Die digitale Transformation wird nicht von selbst kommen – wer auf politische Strategien wartet, verschenkt wertvolle Zeit. Während die Bundesregierung sich noch auf eine Digitalagenda einigt, können Unternehmen längst aktiv werden.
Digitale Prozesse einführen, KI als Assistent nutzen, Förderprogramme ausschöpfen – es gibt zahlreiche Stellschrauben, an denen Unternehmen sofort drehen können. Entscheidend ist nicht, in
welchem Tempo die Politik nachzieht, sondern wer die Chancen der Digitalisierung jetzt ergreift und sich einen Wettbewerbsvorteil sichert.
Denn eines ist klar: Die Zukunft gehört denen, die handeln – nicht denen, die warten.
Über den Autor:
Der Autor ist Co-Gründer von Quantum Beyond, einem europäischen Beschleunigungsprogramm für die Digitalisierung von Unternehmen. Unter dem Label Quantum Beyond Infinity liegt der Fokus auf AI-driven Organization Design, datengetriebenen Strategien und der intelligenten Mensch-Maschine-Kollaboration, um Unternehmen zukunftsfähig und wettbewerbsstark für das KI-Zeitalter aufzustellen.
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